Emma hat Oliver, ein aufgeblasenes Ekel, endlich vor die Tür gesetzt. Kurz darauf ist er zurück und begrüßt seine Ex mit seltsam monotoner Stimme: „Oliver Vierpunktnull. Hallo. Guten Tag.“ Schnell wird klar: Emma hat sich ihren Oliver 4.0 bei einer Partneragentur bestellt. Ein Freund nach „digitalem“ Maß könnte man sagen, aufmerksam, höflich, pflegeleicht. Was Emma nicht ahnt: Bei Oliver 4.0 haben sich aufgrund eines Programmierfehlers zärtliche Empfindungen für sie eingestellt. Da seinem künstlichen Gehirn das romantische Vokabular völlig fehlt, entstehen herrliche Verwicklungen und verdrehte Dialoge, in denen sämtliche Schauspielerinnen und Schauspieler zur Höchstform auflaufen.
Und als hätte Emma mit all dem nicht schon genug zu tun, taucht zwischenzeitlich der echte Oliver wieder auf. Eine wunderbare Komödie aus der Reihe „Theater 4.0“, die ernste Fragen zu künstlicher Intelligenz und Genderthemen auf höchst amüsante Art und Weise behandelt. Nicht zu laut, nicht zu leise, liefert das vierköpfige Ensemble dieses Stückes feinste Theaterkunst, die das Publikum nach manch gelungener Lachsalve nachdenklich schmunzelnd verabschiedet. Besser geht es nicht.
Schlosspark Theater Berlin
Inszenierung: Folke Braband
Mit Jürgen Tarrach, Tommaso Cacciapuoti, Jantje Billker, Guido Hammesfahr