In ihren Träumen kocht sie deutsches Sauerkraut, ist deutsche Hausfrau an der Seite eines deutschen Handwerkers. Ihr Alltag dagegen ist trostlos: Ständig rassistischen Anfeindungen ausgesetzt, wohnt ein junges Mädchen zusammen mit ihrem gewalttätigen Vater in einer Flüchtlingssiedlung am Rande einer deutschen Kleinstadt.
Natascha Wodins Roman beruht auf ihrer eigenen Lebensgeschichte. Als russische Emigrantin kam sie in den 50er Jahren nach Deutschland und wuchs in einem Ghetto für „Displaced Persons“ auf. Die Mutter findet sich in der Fremde nicht zurecht und nimmt sich das Leben. Die Tochter lebt nun schutzlos unter der Obhut des übermächtigen Vaters. Immer wieder versucht das junge Mädchen, dem häuslichen Gefängnis zu entfliehen und auf der Straße ihr Glück zu suchen. Doch die Versprechen der Wirtschaftswunderzeit gelten nicht für eine „Russki“ und so bleibt ihr Alltag von permanenter Ausgrenzung geprägt. Ihre unbändige Überlebenskraft lässt sie sich nicht nehmen und sie wird alles dafür tun, damit ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung geht: endlich dazu zu gehören! „Endlich deutsch zu sein“.
Theater Unikate
Inszenierung: Max Eipp
Mit Gilla Cremer
In Kooperation mit:
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen statt.