Kulturpfade Solingen: Projekt gestartet

Mit dem Projekt „Theater – SPIELRAUM. Bespieltheater in NRW stärken – Kulturpfade Solingen“ richtet sich explizit an Nicht-Besucherinnen und –Besucher, die für Kultur begeistert werden sollen.

Mit dem Projekt „Kulturpfade Solingen“ wird ein einzigartiges „Rundum-sorglos-Paket“ für den Besuch einer Kulturveranstaltung im Theater & Konzerthaus geschnürt werden. Von der Ankunft im Haus, über die besondere Begrüßung und Betreuung vor Ort, den „Kulturoasen“, dem Genuss der Veranstaltung und der abschließenden Abreise mit Sammeltaxis soll für die Besucherinnen und Besucher ein nachhaltiges Theater- und Konzerterlebnis geschaffen werden, das entlang der „Kulturpfade“ gestaltet ist. Im Fokus steht dabei insbesondere die Freie Szene Solingens. So werden Künstlerinnen und Künstler zu ausgewählten Veranstaltungen im Theater & Konzerthaus Aktionen im Rahmen der „Kulturoasen“ entwickeln und umsetzen, die das tiefere Verständnis für Kunst und Kultur – und damit auch die Teilhabe fördern. Das Theater & Konzerthaus arbeitet im Rahmen des Projekts mit der Universität Paderborn und dem Büro der Landestheater NRW als Projektpartner zusammen.

Die Kulturpfade als Stop-Motion-Video illustriert. Video: Janine Werner

Durch den demographischen Wandel, die gesellschaftlichen und kulturellen Folgen der Corona-Pandemie sowie aktuelle Kriegsgeschehen und die sich dadurch zuspitzenden finanziellen Miseren der Kommunen, steht das Theater & Konzerthaus Solingen vor großen Zukunftsaufgaben.

In den Zeiten sich wandelnder Rezeptionsgewohnheiten muss weiterhin das Publikum zurückgewonnen, gebunden und zusätzlich bisherige Nichtbesucherinnen und –besucher aktiviert werden. Diese wurden aufgrund der Besucherumfrage aus dem Jahr 2021/22 identifiziert, die vom Büro der Landestheater NRW und der Universität Paderborn durchgeführt wurde. Auch an der diesjährigen Besucherumfrage, die bereits am 01.09.2024 gestartet ist, nimmt das Theater & Konzerthaus erneut teil.

Mit Rückgriff auf die wissenschaftlichen Ergebnisse sollen insbesondere – aber nicht ausschließlich – die Nichtbesuchergruppe der Menschen im letzten Berufsdrittel sowie Seniorinnen und Senioren in den Fokus gerückt werden, die von Armut bedroht bzw. betroffen sind. Zusätzlich werden Familien/Erwachsene mit niedrigem Ausstattungsniveau adressiert.

Die Ansprache wird postalisch, in den sozialen Medien und mittels Informationen auf den Bescheiden des Sozialamts, der Ausländerbehörde sowie des Jugendamtes erfolgen. Über eine gezielte Rückmeldeaktion und attraktive Pakete (Karten für die Veranstaltung, Catering und Getränk, Anreise und Abreise inklusive, Foyer der Begegnungen, organisierte Abreise) sollen die Angesprochenen möglichst direkt an den Kulturpfad gebunden werden.

Wegweisend und einzigartig ist auch die Einbindung der wissenschaftlichen Evaluation zur Wirksamkeit der Maßnahmen durch die Universität Paderborn. Die Erkenntnisse werden unter Berücksichtigung der weiteren Ergebnisse aus dem Projekt zwischen der Universität Paderborn und dem Büro der Landestheater NRW zur Segmentierung und Ansprache von Nichtbesucherinnen und Nichtbesuchern durch das Büro der Landestheater NRW in einer „Blaupause“ zusammengefasst. Diese soll weiteren interessierten Programm- und Bespieltheatern in NRW zugänglich gemacht werden.

Aktuell befindet sich das Projekt in der finalen Konzeptionierungsphase. Interessierte können sich schon jetzt unter kulturmangement@solingen.de melden, um weitere Informationen zu erhalten.