Faszinierend modern ist Goethes Faust. Die Frustration des Intellektuellen, der sieht, dass wir „nichts wissen können“, dass alles angelesene Wissen uns austrocknet und von der Lebensfreude trennt. Diese innere Leere ist heute mindestens genauso aktuell wie vor 200 Jahren. Nur, dass wir heute nicht mehr so viel in Büchern aus Papier lesen, sondern auf Google & Co. Einige komödiantische Szenen werden vom Sprecher Friedrich Raad auch vor der Leinwand gespielt. Er interagiert mit den hochbeweglichen Scherenschnittfiguren.
Neben dem klassischen Schattenspiel mit spätmittelalterlichen Figuren und Bühnenbildern dominieren Innenräume in Schwarz-Weiß und Landschaften in Farbe.